Burschenschaft Aldania Wien,
die demokratische Alternative,
informiert:

Zum 120. Gründunggstag:
des Deutschen Schulvereines

Hilfe für unterdrückte Volksgenossen:
Vor 120 Jahren, 1880, wurde der Deutsche Schulverein (DSchV) gegründet - eine Bürgerinitiative zum Schutz der bedrängten deutschen Volksgruppen und Sprachinseln an den Grenzen der Österreichisch-Ungarischen Monarchie.
Innerhalb kürzester Zeit fanden sich 100.000 Mitglieder aus allen Ständen, Berufen und Parteien in bis zu 3000 Ortsgruppen und gaben durch Spenden oder Legate oder durch den Kauf von Werbemitteln dem DSchV die Möglichkeit, hunderte Schulen, Kindergärten und Bibliotheken bauen zu lassen in Gemeinden, in denen dies aus eigener Kraft nicht möglich war.

Gründer:
Bekannte Persönlichkeiten im DSchV aus allen drei großen politischen Lagern waren:

  • Dr. Victor Adler (jüdischer Armenarzt aus Prag, Burschenschafter, Gründer der Sozialdemokratischen Partei Österreichs und der Arbeiterzeitung sowie den Anschluß befürwortender Staatssekretär des Äußeren im November 1918),
  • Univ.-Prof. Dr. Gustav Groß (Obmann von 1905 bis 1932; als Großdeutscher 1919/18 letzter Präsident des Österreichischen Reichsrates),
  • Dr. Michael Hainisch (parteifreier Bundespräsident von 1920 bis 1928),
  • Dr. Karl Lueger (christlich-sozialer Volksbürgermeister von Wien),
  • Engelbert Pernerstorfer (Burschenschafter, Jugendfreund Viktor Adlers, Reichsratsabgeordneter, Sozialdemokrat, 1907-1918 Vizepräsident des Reichsrates),
  • Dr. Moriz Weitlof (Landtagsabgeordneter, Obmann von 1880 bis 1905).

    Bis 1914 hatte der DSchV 152 eigene Bauten für Schulen und Kindergärten errichtet und 410 Bauunterstützungen gewährt, 80 Lehrer und 100 Kindergärtnerinnen standen in seinem Dienst, darunter die besonders geschätzten Wanderlehrer.

    All dies wird in diesem Band deutlich dargestellt; die Zeit in Österreich um 1880 wird beleuchtet und auch der rasante Aufstieg der (Bild)-Postkarte zum Massenkommunikationsmittel beschrieben. Zahlreiche Abbildungen von Werbemitteln des DSchV und der Nachdruck von 15 farbigen Schulvereinskarten sowie Kurzbeschreibungen der wichtigsten Künstler ergänzen den Band.

    Es wäre schön, könnten weitere Diplomarbeiten oder Dissertationen zum Thema erscheinen; Archiv und Bibliothek stehen dafür bereit. Der große Einsatz früherer Generationen, mit dem DSchV zum Bestand deutscher Volksgruppen und Sprachinseln beizutragen, sollte nicht ins Dunkel der Geschichte fallen. Noch leben viele Mitglieder des DSchV; an sie und ihre Angehörigen wird die Bitte gerichtet, der ÖLM alte Bücher und Archivstücke zukommen zu lassen, wenn in der eigenen Familie kein Interesse dafür besteht; nur so sind zukünftig wissenschaftliche Arbeiten oder Antworten auf Anfragen möglich.

    Diese Schrift soll Mitglieder, Fachleute und Sammler ansprechen sowie Anlaß sein, sich zusammenzusetzen und die eigenen Sammelergebnisse in einer Börse anderen mitzuteilen; die ÖLM würde gerne die Vermittlung übernehmen.

    13. Mai 2000:
    Eckartschrift Nr. 153, 32 Seiten Text, zahlr. S/W-Abb., 15 Farbdrucke von alten Schulvereins-Bildpostkarten. Erhältlich bei der ÖLM.